Projekte

Cannabis – eine Nutzpflanze mit Geschichte und Zukunft

Hanfernte 2021 | Foto: E. Götting-Martin

Ernte des Textilhanfs 2021 | Foto: E. Götting-Martin.

Nach einem längeren Antragsverfahren wird seit April 2021 Nutzhanf im Museumsdorf Düppel angebaut. Die Genehmigung der Bundesopiumstelle in Bonn gilt für drei Jahre, kann jedoch verlängert werden. So ist es endlich möglich ein Hanffeld zu zeigen und auch diesen Teil der Grabungsergebnisse für das Publikum erlebbar zu machen. Der Nutzhanf wird jedoch nicht nur als Augenweide für unsere Besucherinnen und Besucher angebaut, sondern auch um die Produktionskette von pflanzlichen Fasern zu erforschen. Hierfür ist jedoch viel Erfahrung erforderlich, weshalb im ersten Jahr noch keine gezielten Experimente stattgefunden haben. Alle Projektbeteiligten müssen sich zunächst mit den vielen, sehr diversen Arbeitsschritten und Möglichkeiten vertraut machen. So ist dieses erste Jahr dem „herum probieren“ gewidmet gewesen.

Crowdfunding Projekt „Schafunterstand“

Unsere Schafe benötigen dringend einen neuen Unterstand auf der Weide, weil der alte zu niedrig und aus sonst zu klein und außerdem marode ist und die Heuraufe nicht hineinpasst. Deshalb soll ein neuer mittelalterlich aussehender größerer Unterstand errichtet werden. Mit Hilfe der Berliner Volksbank konnten wir ein Crowfunding Projekt startet. Unter dem Motto „Viele schaffen mehr“ setzten wir uns ein Ziel von 2.500 € für unsere Schafe in einem Zeitraum vom 27.10.2021 bis 23.01.2022 . Durch Tatkräftige spenden, sind wir heute nun soweit den Schafunterstand zu bauen. Das Stadtmuseum Berlin und der Förderverein arbeiteten bei diesem Projekt Hand in Hand, sodass es die Schafe bald richtig schön haben. Vielen Dank an alle Unterstützer*innen!

Aktueller Stand des Schafunterstandes Juli 2022. Foto: Ludwig Steiger

Die „Pixothek“ – Eine weltweit einzigartige Referenzsammlung von Teer- und Pechproben

Holzteer besteht aus mehreren tausend Verbindungen. Die Beschaffenheit hängt von Faktoren wie der Baumart, der Herstellungsmethode, der Temperatur und der Heizgeschwindigkeit ab, um nur die wichtigsten zu nennen. Auch die Lagerbedingungen (Luft, Boden, Wasser) führen zu Veränderungen. Eine chemische Analyse von archäologischen Proben ist sehr aufwendig. Aus diesem Grund arbeitet die Teerschwelgruppe des Museumsdorf Düppel seit über 30 Jahren in Kooperation mit dem Arbeitskreis Archäometrie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh), dem Museum Biskupin und dem Förderverein des Rathgen-Forschungslabors an der sogenannten „Pixothek“, um mit Hilfe von Vergleichsproben ( „fingerprints“) die Analysen zu erleichtern. Anhand dieser Analysen von Teer- und Pechproben können viele archäologische, ökologische, geographische, technische und kulturhistorische Fragen beantwortet werden. Die Teergewinnung aus Holz findet heutzutage kaum noch statt, so muss für die Herstellung der Proben die Experimentelle Archäologie herangezogen werden.

Eisenverhüttung

Im Rahmen des Handwerkerfestes 2016 fand im Museumsdorf Düppel ein weiteres Experiment zur Eisenverhüttung im Rennofen statt. Dieses ist Teil einer Versuchsreihe, die im Zusammenhang mit einem Forschungsprojekt der FU Berlin durchgeführt wird. Der im Vorjahr in mühevoller Arbeit errichtete Ofen zur Verhüttung von Raseneisenerz wurde repariert und wieder in Betrieb genommen. Die detaillierten Ergebnisse des Versuches 2015 sind unter dem Titel „Experimentelle Verhüttung von Raseneisenerz mit einem eisenzeitlichen Rennofentyp des Teltow im Museumsdorf Düppel“ in der ersten Ausgabe des neuen Museumsjournals veröffentlicht. Die Ergebnisse des Versuches aus dem Jahre 2016 erschienen in der zweiten Ausgabe des Journals.

Rennofen

Düppler Weideschwein 2.0

In Kooperation mit dem Freilichtlabor Lauresham, Teil des UNESCO Weltkulturerbes und dem Archäologischen Freilichtmuseum Oerlinghausen arbeitet das Museumsdorf Düppel an einem Forschungsprojekt zum mittelalterlichen Weideschwein. Inhaltlich umfasst das Projekt die Neubewertung der Rückzüchtungsversuche und Durchführung eines Zuchtprojektes. Eine erste Arbeitstagung soll folgende Punkte erarbeiten:

  • Das mittelalterliche Weideschwein. Quellenlage (osteologischer Befund, ikonographischer Befund, historische und archäologische Quellen)
  • Rückzüchtungsversuche (Düppeler Weideschwein, Deutsches Weideschwein [Kommern])
  • Alte Rassen, die phänotypisch für ein Zuchtprojekt interessant werden (u.a. East Balkan Pig)

Im Projektjahr 2019 sollen die Ergebnisse in einer Sonderausstellung mit Begleitpublikation der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

 

 

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