Arbeitsgruppen

Schon während der Gründungsphase formierten sich unter den Vereinsmitgliedern Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen. Diese Arbeitsgruppen haben bis heute in mehr oder weniger veränderter Form Bestand und beleben das Dorf nach wie vor mit ihren handwerklichen Vorführungen und ihrem Fachwissen. Um eines der Hauptziele des Museumsdorfes zu verwirklichen, nämlich die Rekonstruktion eines mittelalterlichen Dorfes in seiner Kulturlandschaft, gründeten sich auch Arbeitsgruppen zu landwirtschaftlichen Themen. So kann man hier nicht nur mittelalterliche Häuser, sondern auch die dazu gehörenden Gärten,  Felder, Weide- und Waldflächen erkunden. Die Pflege der Nutztiere wird durch die Mitarbeiter des Stadtmuseums Berlin sichergestellt.

Die Arbeitsgruppen freuen sich immer über neuen Zuwachs! Möchtet Ihr mehr über die Arbeit der Gruppen erfahren? Dann lest im Düppel Journal mehr über die Arbeit der Mitglieder. Jedes Jahr erscheint im Journal ein Bericht der Arbeitsgruppen. Bei Interesse nehmen Sie Kontakt auf unter arbeitsgruppen@dueppel.de. Ihre Anfrage wird dann an die entsprechende Arbeitsgruppe weiter geleitet.

 

1. Land und Gärten

Wer uns besucht, kann erleben, wie sich vom Frühjahr bis zum Herbst zum Beispiel ein Roggenfeld entwickelt, in alter Zeit sowie auch heute die Grundlage für unser tägliches Brot. Mit einem Blick über die Zäune unserer Hofgrundstücke hinweg kann man auch kleine Parzellen mit Hafer und Gerste entdecken.

Die Ernte dieser Feldfrüchte – meist Ende August – ist, in Hocken aufgestellt, kurz zu bestaunen, bevor diese unter einer Remise zum Abtrocknen zwischengelagert wird. Das Ausdreschen des Erntegutes mit dem Dreschflegel auf der dörflichen Tenne ist ab Ende September für unsere Großstadtkinder ein ganz besonders zu bestaunendes Ereignis.

Der Museumsgarten in Düppel.

AG Garten

Wer uns besucht, kann erleben, wie sich vom Frühjahr bis zum Herbst zum Beispiel ein Roggenfeld entwickelt, in alter Zeit sowie auch heute die Grundlage für unser tägliches Brot. Mit einem Blick über die Zäune unserer Hofgrundstücke hinweg kann man auch kleine Parzellen mit Hafer und Gerste entdecken. Im Museumsgarten werden viele der in verschiedenen mittelalterlichen Schriften erwähnten Pflanzen (Gemüse, Küchen- und Heilkräuter und Färbepflanzen) gezüchtet. Außerdem werden alte Obstsorten, wie Pflaumen und Äpfel angebaut.

Die Ernte dieser Feldfrüchte – meist Ende August – ist, in Hocken aufgestellt, kurz zu bestaunen, bevor diese unter einer Remise zum Abtrocknen zwischengelagert wird. Das Ausdreschen des Erntegutes mit dem Dreschflegel auf der dörflichen Tenne ist ab Ende September für unsere Großstadtkinder ein ganz besonders zu bestaunendes Ereignis.

 

2. Handwerke

Holzbearbeitung beim Bau der Schmiede im Museumsdorf Düppel | Foto: Ronja Lau.

AG Färben

Die Färbergruppe widmet sich dem färben mit natürlichen Farbstoffen, wie sie im Mittelalter im Gebrauch waren. Am offenen Feuer wird Wolle oder Wollstoff mit unterschiedlichen Pflanzen gefärbt. Es gibt Färbepflanzen, die extra zu diesem Zweck kultiviert wurden, z.B. Krapp und Waid, andere wachsen wild, z.B. Brennnesseln und Birkenblätter. Manchmal nimmt man die ganze Pflanze zum Färben, dann wieder nur die Blüten, Blätter oder die Wurzeln. Auch mit Baumrinde kann man färben oder mit Pilzen und Flechten.

AG Genussmittel

Seit 2016 braut und siedet die Arbeitsgruppe Genußmittel Grutbier (mittelalterliches Kräuterbier), Steinbier und Met im Museumsdorf Düppel. Mit dem Brauen von Grutbier erweckt die Arbeitsgruppe ein fast vergessenes Getränk zu neuem Leben. Im Museumsdorf bietet die Leiterin der Genußmittelgruppe Workshops für die Met- und Bierherstellung an.  Bei einem Spaziergang durch den Kräutergarten des Museums können Besucherinnen und Besucher Gruitbierpflanzen, wie Gagelstrauch und Sumpfporst entdecken. Auch der wilde Hopfen und das Mädesüß findet man ins unserem Dorf. Während der jährlichen Veranstaltung „Bierkultur“ braut die Arbeitsgruppe Bier nach verschieden historischen Macharten.

AG Holz

Wir haben uns vorgenommen, Mobiliar, Werkzeug und Haushaltsgegenstände aller Art aus Holz zu bauen. Auch kleinere Arbeiten an „unserem“ Haus 3 zwecks Erhaltung sind da inbegriffen. Moment…Sachen aus Holz bauen – macht sowas nicht auch jemand, der Löffel oder Schalen schnitzt? Diese Frage wurde uns gestellt. Nun, „Holzbau“ meint doch eher, dass Dinge aus mehreren Teilen zusammengesetzt werden. Im Rahmen des Museumsdorfes wollen wir das möglichst mit den Werkzeugen und Arbeitstechniken der damaligen Zeit ausführen. Also mit Beilen, Ziehmessern, Keilen, Löffelbohrern, Holznägeln, Zinkenverbindungen und so weiter. Etwas Übung haben wir schon, aber bis wir ein bronzezeitliches Scheibenrad nachbauen können, werden wir noch fleißig weiter üben müssen. (Dieses Rad bestand aus mehreren Teilen, die mit schwalbenschwanzförmigen, eingenuteten Riegeln zusammen gehalten wurden. Auch für einen heutigen Tischler eine Herausforderung, wenn er keine Maschinen benutzen darf.) Die Gruppe nimmt ihre Tätigkeit mit Beginn der Saison 2022 auf.

AG Imker

Die Mitglieder der Imkergruppe betreuen einige Bienenvölker auf dem Gelände des Museumsdorfes – und auch an Außenständen in Marienfelde und Tempelhof. Am Bienenstand werden verschiedene, z.T. historische Bienenbehausungen gezeigt. Der Honig wird im Museumsdorf geschleudert, gesiebt, gerührt – und wenige Tage später, also ohne nachträgliches Erwärmen, in Gläser abgefüllt. Im Museumsdorf vermittelt die Imkergruppe am Bienenstand die Geschichte der Imkerei und Wissenswertes über die Honigbiene. Die Besucher können sich zudem am Imkerhaus einige Ausstellungstafeln zu diesen Themen anschauen.

AG Kleidung

Seit der Entstehung der Arbeitsgruppen war der gelebte Alltag ein zentrales Anliegen des Förderverein. Die gelebte Darstellung des dörflichen Mittelalters hat ohne Zweifel einen ganz besonderen Reiz für Besucher. Wenn dieser gelebte Alltag auch quellenbezogen und wissenschaftlich erarbeitet ist, kann es eine sehr wertvolle Vermittlungsebene sein. Die Arbeitsgruppen „Kleidung“, und „Gelebtes Mittelalter“ sowie alle anderen Mitglieder die in historischer Kleidung arbeiten, tragen dazu bei, dass für den Besucher ein lebendiges und quellenbezogenes Bild vom Mittelalter entsteht.

Mittelalterliche Kleidung im Museumsdorf Düppel | Foto: Christian Kielmann, Stiftung Stadtmuseum

AG Korbflechten

Holz war im Mittelalter einer der bedeutendsten Rohstoffe. Dünne Zweige und Ruten wurden für das Herstellen von Flechtzäunen und Körben benutzt. Aus den Weiden, die im Museumsdorf wachsen stellen die Korbflechterinnen Wiedenkörbe her.

AG Schmieden

In unserer historischen Schmiede wird das mittelalterliche Schmiedehandwerk vorgeführt. Es werden verschiedene Gebrauchsgegenstände und Werkzeuge aus Stahl nach mittelalterlichen Vorbildern hergestellt. Feuereisen, Äxte und sogar damaszierte Messerklingen sind nur einige der Gegenstände, die in Düppel produziert werden. In der Edelmetallgießerei werden Schmuck und andere Kleinigkeiten mit alten Techniken wie dem Guss in verlorener Form hergestellt. Um die Holzkohle für die Schmiede zu produzieren, betreibt die Arbeitgruppe außerdem die Köhlerei.

AG Schnitzen

Schalen, Löffel und andere Alltagsgegenstände wurden geschnitzt und kunstvolle Gegenstände wie Becher oder Stuhlbeine konnten mit der Drechselbank hergestellt werden. Die Schnitzer AG stellt im Museumsdorf mittelalterliche Nutzgegenstände her und vermittelt ihr Wissen.

AG Teerschwele

Der Fund von sechs Teerschwelgruben bei der archäologischen Grabung war der Grund für die experimentelle Auseinandersetzung mit dieser Technik. Aufgrund der Experimente mit dem Doppeltopfverfahren kam die Gruppe auf den Gedanken, dass in diesen Gruben das Teergrubenmeilerverfahren angewendet worden war, was dann auch durch Experimente bestätigt wurde. Außerdem befasst sie sich mit der Teerherstellung im Teerofen und mit der keramiklosen Herstellung von Birkenpech, wie es der Neandertaler vor 80 000 Jahren schon getan haben könnte.

AG Töpfer

Die Töpferei befasst sich mit der mittelalterlichen Keramikherstellung, insbesondere der Anfertigung von mittelalterlichen Kugeltöpfen und von Drehscheibenware. Dabei wird mit der Magerung des Tons unter Beachtung der Analyse von mittelalterlichen Keramikscherben experimentiert. Außerdem werden verschiedene Brennverfahren, wie Grube, stehender Ofen und liegender Ofen experimentell untersucht.

AG Wippdrechsler

Die AG Wippdrechselnführthistorische Holzbearbeitung durch Wippdrechselninklusive Vorarbeiten praktisch vor und beantwortet interessierten Besucherinnen und Besucher Fragen dazu. Gedrechselt wird öffentlich in der ‚Handwerksgasse‘ an einer fußpedal-betriebenen Drehbank, die sich zum Langholzdrehen eignet. Geplant ist daneben die Reparatur und Ausstellung einer nach historischem Vorbild gebauten Drehbank sowie der Aufbau einer zweiten Arbeitsdrehbank.

AG Wolle

Im Bereich Textil befasst man sich mit der Aufbereitung der Rohwolle unserer Schafe, dem Spinnen mit der Handspindel und dem Handspinnrad bis zur Verarbeitung des Garnes in den verschiedensten mittelalterlichen Techniken. Dazu zählen das Weben von Bändern mit Kämmen oder Brettchen, das Weben von Stoffen auf dem Gewichtswebstuhl, dem Rundwebstuhl oder dem Trittwebstuhl, das Fertigen von Mützen, Socken und Handschuhen in Nadelbindung und die Herstellung von Geflechten in Sprangtechnik.

 

3. Leben im Mittelalter

Erntezeit im Museumsdorf Düppel| Foto: Christian Kielmann, Stiftung Stadtmuseum.

AG Mittelalterleben

Die Grundlage für die Darstellung des mittelalterlichen Lebens im Museumsdorf bieten die Ergebnisse der anderen Gruppen. Dazu gehören handwerkliche Tätigkeiten, aber auch die Pflege von Haus und Zäunen, das Ernten, Dreschen und Kochen. Schwerpunkt der Darstellung ist das Leben der slawischen und deutschen Bevölkerung im 12. und 13. Jahrhundert im heutigen Raum Berlin-Brandenburg.

AG Haus 5

Die Gruppe belebt das Haus 5 und ist damit sehr frei in der Form, wie sie das tut. Bisher haben wir im Frühjahr aus den Weiden des Dorfes Zäune und Körbe geflochten, Schnüre aus Wurzeln und der Bastschicht von Bäumen hergestellt, Wolle gesponnen und gewoben, Gewandung genäht, Holz geschnitzt und erste Erfahrungen in der Hanfverarbeitung gewonnen. Dazu kommen die Tätigkeiten, die bei jedemHaus nötig sind: Wir haben unseren Lehmstampfboden ausgebessert, unsere Brennholzvorräte aufgestockt, das Haus geheizt, Quitten und Äpfel geerntet, den Traufgraben frei gehalten und unseren Garten gepflegt. Manchmal musizieren auch einige Gruppenmitglieder zusammen. Auch zu anderen Tätigkeiten lassen wir uns inspirieren.

AG Haus 6

Wir sind eine Gruppe von großen und kleinen Leuten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Haus 6 zu beleben. Wir zeigen den Besucher:innendes Museumsdorfs, wie das Leben in einem mittelalterlichen Haus aussieht. Das bedeutet, wir kümmern uns darum, dass das Haus eingerichtet und möbliert ist, wofür wir auch selbst Möbel bauen. Außerdem kümmern wir uns um das Drumherum: wir bauen und flechten die Zäune, bepflanzen die zum Haus gehörenden Beete und pflegen und betreiben auch den Ofen, in dem wir gern Brot backen. Bei all dem sind wir entsprechend gewandet –auch unsere Kleidung stellen wir selbst her. Wir leben Geschichte vor -Living Historyeben.

AG Mittelalterliche Kinderspiele

Die Gruppenmitglieder führen bei Veranstaltungen Spiele vor, die schon im Mittelalter bekannt waren.

3. Andere

AG Bibliothek

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe verwalten die vereinseigenen Bibliothek. In der Bibliothek wird Literatur zu mittelalterlicher Geschichte, historisches Handwerk und experimenteller Archäologie gesammelt sowie das Archiv des Museumsdorfes Düppel bewahrt und erweitert. In der etwa fünfzigjährigen Geschichte des Freilichtmuseums sind eine Vielzahl von wissenschaftlichen Publikationen entstanden, die in der Bibliothek zu finden sind.

 

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