Kardone | Mittelalterliche Pflanzen

Diese Gemüseartischocke ist wehrhaft, aber die Mühe lohnt sich. Der schmackhafte Widerporst war bereits dem griechischen Arzt Dioskurides im 1. Jahrhundert n.Chr. bekannt.

 

Kardone

Cynara cardunculus L.


Die Kardone stammt aus dem Mittelmeerraum, ist eng verwandt mit der Artischocke (Cynara cardunculus susp. scolymus) und bildet im zweiten Jahr ähnliche Blütenköpfe wie diese, die bis zu 2m hoch werden können. Die Blütenköpfe sind weniger fleischig als bei der echten Artischocke deshalb werden nur die fleischigen Blattstiele der Kardone als Gemüse oder zarter Salat verwendet.
 
Familie: Asteraceae (Korbblütler)


Inhaltsstoffe: Blätter enthalten das Heilmittel Cynarin. Bis zu 5% Sesquiterpen-Bitterstoffe.

Anbau: Pflänzchen werden ab April vorgezogen und Mai bis Juni mit großem Abstand angepflanzt. Sei benötigt ein mildes Klima in sonniger Lage  sowie lockere, humose Erde. Sie verträgt Fröste bis zu -4 Grad und ist weniger frostempfindlich als die Artischocke. Gründüngung im Winter, Frühling und Sommer tun ihr gut. Zum Bleichen werden Anfang September Blätter und Blattstiele der käftigsten Pflanzen zusammengebunden, mit schwarzer Folie umhüllt und mit Erde angehäufelt. Nach 2-3 Wochen werden die Blattstiele geerntet.

Geschichtliche Quellen: Dioskurides im 1. Jh. nach Chr. und im Capitulare de villis (dort cardones genannt) um 800 nach Chr.

Verwendung: Nur die gebleichten Stängel der Blätter der einjährigen Pflanze sind genießbar. Das Cynarin verbessert die Funktion von Leber und Gallenblase und senkt Cholesterin-und Blutzuckerwerte im Blut.


Annett Waldhelm, Gartengruppe
Foto: Manuela Fiedler, Gartengruppe

Kommentare sind geschlossen.