Heilkraut, Würze, Augenweide – Die Gartengruppe

Im Museumsgarten möchten wir den Besucherinnen und Besuchern eine möglichst große Vielfalt von Pflanzen zu zeigen, die im frühen und hohen Mittelalter in Europa genutzt wurden. Und wollen wissen, wie unsere Pflanzen verwendet wurden –als Heilmittel, zu magischen Zwecken, zum Färben, als Gemüse?

Was machen wir in der Gartengruppe?

Wir möchten versuchen, den Besucherinnen und Besuchern im Museumsgarten eine möglichst große Vielfalt von Pflanzen zu zeigen, die im frühen und hohen Mittelalter in Europa genutzt wurden. Wir bauen Gemüsepflanzen wie Kohl, Zwiebeln und Pastinaken an, aber auch Färbepflanzen wie Krapp oder Reseda und natürlich Heil- und Würzkräuter wie Ysop, Andorn und Minze-Sorten, und vieles andere mehr. Einige unserer Arten stehen auf der Roten Liste, da ihr Bestand gefährdet ist, so zum Beispiel die nach Anis schmeckende Süßdolde oder der Gute Heinrich.

Was kann man bei uns lernen?

Wir wollen wissen, wie unsere Pflanzen verwendet wurden – als Heilmittel, zu magischen Zwecken, zum Färben, als Gemüse? – und ob es hier Unterschiede zu ihrer heutigen Nutzung gibt. Wir befassen uns mit unterschiedlichen Quellen, meist Schriftquellen wie Gedichten, Klosterplänen, Inventurlisten oder Medizinbüchern, um zu verstehen, welche Pflanzen im Mittelalter bereits bekannt waren, und welche es nicht waren. Wir schauen, welche Bedürfnisse jede Pflanze hat und planen Aussaat, Schnitt und Düngung. Wir beschäftigen uns mit nachhaltigen landwirtschaftliche Methoden wie Mulchen, Gründüngung, Düngen mit Mist und Kompost. Nach und nach versuchen wir auch unsere Beete mit Schwartenbrettern einzufassen, wie dies im Lehrgedicht Hortulus des Reichenauer Abtes Wahlafrid Strabo (um 840) erwähnt wird. Ab Frühsommer ernten und trocknen wir unsere Kräuter für Tee- und Würzmischungen. Im Spätsommer und Herbst ernten wir die reifen Samen und das Obst. Anlässlich von Saatgutbörsen im Frühjahr und Erntefest im Herbst verkaufen wir unsere Produkte.

Mitmachen?

Wir freuen uns, wenn jemand längerfristig bei uns mitmachen möchte, da die wachsende Erfahrung bei der Gartenarbeit sehr wertvoll ist. Aber auch, wer sich nur mal ausprobieren möchte oder kurz mal Abwechslung braucht, ist bei uns herzlich willkommen. Vorkenntnisse in Gartenarbeit ist nicht notwendig, nur Lust auf Arbeit, deren Ergebnisse man vielleicht manchmal nicht sofort sieht, und etwas körperliche Robustheit.

 

Ein Beitrag von: Manuela Fiederl (Sprecherin der Gartengruppe)

 

 

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