Diptam | Mittelalterliche Pflanzen

Diptram | Foto: Annett Waldhelm

Mit diesem giftigen Kraut aus der Volksheilkunde kann es schonmal explosiv werden. Der „Brennende Busch“ steht heute unter Naturschutz und darf nicht geplückt werden.

Dictamnus albus

Familie: Rautengewächse (Rutaceae)

Steht unter Naturschutz, ist giftig!

Inhaltsstoffe: Sie enthält Alkaloide, ätherische Öle, Bergapten, Saponine, Xanthotoxin u.a. Das enthaltene Furanocumarin kann lichtlichtempfindlich nach Berührung machen und ist brennbar. Im Sommer bei Windstille kann es zu kleinen Verpuffungen kommen wenn ein brennendes Streichholz an die Fruchtstände gehalten wird. Die Pflanze wird deshalb auch „brennender Busch“ genannt.

Anbau: An sonnigen bis halbschattigen Standorten und wasserdurchlässigen, eher kalkhaltigen Böden gedeiht er am besten und blüht von Mai bis Juli. Pflanzung ist von Frühjahr bis Herbst möglich. Das Wässern ist nur bei langen Trockenperioden nötig.

Mittelalterliche Quellen: Diptam wird bereits im Capitulare de Villis, einer Landgüterverordnung mit Vorschriften zur Verwaltung der Krongüter Karl des Großen, um 800 erwähnt.

Verwendung: Da Diptam geschützt ist, darf er nicht gesammelt werden. Er gibt viel ätherisches Öl mit dem Geruch von Zimt, Vanille und Orange zur Reifezeit der Fruchtstände ab. Früher verwendet in der Frauenheilkunde, auch als Verhütungsmittel.

Volksheilkundliche Anwendung: bei Fieber, Blähungen, Nervenschwäche jedoch nicht in der Schwangerschaft

 

 

Ein Beitrag und Foto von: Annett Waldhelm (Stellvertretende Sprecherin der Gartengruppen)

 

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Heilkraut, Würze, Augenweide – Die Gartengruppe

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